Wohnen

Wohnraum ist in Vancouver traditionell begrenzt. Generell gilt in Kanada, dass Wege in der Stadt gern kurz gehalten werden, denn das Wetter erlaubt oft keine langen Spaziergänge. In Vancouver kommt noch die Lage der Innenstadt dazu. Sie liegt auf einer Halbinsel und so wurde schon seit längerem der Ausweg nach oben gesucht. Seit den ’70er Jahren entstanden Hochhäuser, die im Stil denen in Deutschland ähneln.

Shangri-La

Shangri-La

Moderne Bauten in Yaletown und Coal Harbour gehen weit über das hinaus, was wir in Europa an Komfort gewöhnt sind. Mit integriertem Fitness-Studio und Schwimmbad, Dachterrassen, Kino- und Konferenzräumen für private und geschäftliche Treffen bieten die Gebäude den Bewohnern alles, was man sich wünschen kann. Im Marmor-Foyer sitzt ein freundlicher Wachmann am Empfang, der darüber wacht, dass nur der hereinkommt, der auch erwünscht ist.

Diesen Luxus leisten sich vor allem Firmen für ihre Angestellten, oder wohlhabende Investoren aus dem amerikanischen und asiatischen Ausland. Das Ende 2008 fertig gestellte Shangri-La hat sogar noch einen Supermarkt, damit die Gäste nicht mit Einkaufswegen belästigt werden.

Wohnturm bei Nacht

In der Innenstadt buhlen zahllose Glitzertürme um die Gunst der Mieter und Käufer. Vor allem nachts ist diese Ansammlung von Lichtern eine Augenweide. Im Westend gibt es aber auch noch traditionelle Bebauung. Kleine Häuser, oft aus Holz, trotzen dem Bauboom und verbreiten den Charm eines englisch-viktorianischen Einflusses. Nicht umsonst heisst die Provinz British Columbia.

Das Preisniveau in Vancouver ist hoch. An den Berghängen im Norden liegen die teuersten Immobilien Kanadas. Und auch in der Innenstadt muss man sich das Leben leisten können. Im Vergleich liegt Vancouver damit ungefähr in einer Kategorie mit München oder Düsseldorf.

Kanadier (wie auch Amerikaner) kaufen gerne Immobilien. Mieten ist nicht so beliebt und gilt als Zwischenlösung. So sind auch der Angebote entsprechend temporär gestaltet. Mietveträge laufen in der Regel nur ein Jahr und müssen dann verlängert werden. Ein nicht unwesentlicher Teil der Bevölkerung verdient sein Geld als Makler oder Vermieter. Man sollte sich also eingehend mit den Verhältnissen beschäftigen, bevor man blauäugig aus Schnäppchenjagd geht.

In der unteren Preisklasse – falls es die überhaupt gibt – finden sich Studentenzimmer und Wohngemeinschaften. Selbst diese kosten soviel wie eine Zweizimmerwohnung in Berlin. Der meistgelesene Markt für Kleinanzeigen ist Craigslist.

Altes Haus im Westend

Altes Haus im Westend

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